Die GroKo in der Dauerkrise – die Grünen als Profiteur? Zwei Umfragen spiegeln die derzeitige Stimmungslage im Land wider – doch es ergeben sich deutliche Unterschiede.
Update 2. Juni 2019: Wie sieht die politische Stimmungslage in Deutschland wirklich aus? Nach der spektakulären Forsa-Umfrage von Samstag, wonach die Grünen erstmals stärkste Partei in Deutschland wären, kommen nun neue Zahlen des Forschungsinstituts Emnid. Während in der Forsa-Umfrage für ntv und RTL die Grünen bei 27 Prozent lagen, sieht der Emnid-Sonntagstrend für die Bild am Sonntag die Partei bei 20 Prozent. Zwar machen die Grünen auch hier einen deutlichen Sprung nach oben (+3 Prozentpunkte), sind aber noch deutlich von dem Spitzenwert bei Forsa entfernt. Die Öko-Partei liegt bei Emnid ziemlich genau auf dem Level des Europawahl-Ergebnisses.
mmerhin noch bei 16% und verliert somit lediglich einen Prozentpunkt.
Die CDU/CSU kommt bei Emnid auf 28 Prozent und bleibt damit stärkste Partei. Die AfD liegt bei 13 Prozent, FDP und Linke verlieren jeweils einen Prozentpunkt und kommen beide auf acht Prozent.
Umfrage-Hammer von Forsa: Grüne erstmals vor Union – SPD auf Rekordtief
Update vom 1. Juni 2019: Bei der Europawahl zählten die Grünen zu den großen Gewinnern. Sie konnten die Anzahl ihrer Stimmen fast verdoppeln und kamen auf 20,5 Prozent. Nur noch CDU/CSU lagen mit 28,9 Prozent vor ihnen, musst aber deutlich Einbußen einstecken. Jetzt kurz nach der Wahl scheint die Zustimmung für die Grünen immer weiter zu wachsen. Es gibt einen neuen Umfrage-Hammer!
Einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag von ntv zufolge, überholten die Grünen jetzt sogar erstmals die Union. Bei der nächsten Bundestagswahl würden 27 Prozent die Grünen wählen. Die CDU/CSU kommen auf nur noch 26 Prozent. Die SPD würde der Umfrage zufolge auf ein Rekordtief von 12 Prozent sinken. Die Zankerei um die Posten von Fraktions- und Partei-Chefin Andrea Nahles lassen die Sozialdemokraten ganze 5 Prozentpunkte verlieren. Hinter der SPD landen die AfD (11 Prozent), die FDP (8 Prozent) und die Linke (7 Prozent).
Für die Umfrage wurden vom Meinungsforschungsinstitut Forsa von Montag bis Freitag insgesamt 2001 Menschen befragt. Die statistische Fehlertoleranz wird mit plus/minus 2,5 Prozentpunkten angegeben.
Die Umfrage fand zwischen dem 27. und dem 31. Mai, also unmittelbar nach der Europawahl, statt. Danach hätten die Grünen bei einer Regierungsbildung sogar zwei Optionen: Mit der CDU/CSU kämen sie auf eine klare und mit SPD und Linke immerhin noch auf eine hauchdünne Mehrheit.
Umfrage-Kracher: Grüne auf dem Weg zur Volkspartei – und auf Tuchfühlung mit der CDU?
Meldung vom 31. März 2019 – Berlin – Das Wählerpotenzial der Grünen ist laut einer Umfrage aktuell annähernd so groß wie das der Union. 38 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland können sich laut dem am Montag veröffentlichten Trendbarometer von RTL und N-TV derzeit vorstellen, die Ökopartei zu wählen. Die Union kommt auf 39 Prozent. Bei der SPD sind es 31 Prozent, bei der FDP 28.
Die Zahl derer, die die Parteien derzeit aber tatsächlich wählen würden, ist kleiner: Sie liegt bei den Grünen laut der Forsa-Umfrage bei 20 Prozent, bei der Union bei 28. Die SPD liegt bei dieser sogenannten Sonntagsfrage bei 16 Prozent, die FDP bei 10, die Linke bei 8 und die AfD bei 12 Prozent. 6 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden.
Die Grünen haben den Angaben zufolge die meisten potenziellen Wähler im Westen (41 Prozent), bei den Frauen (41 Prozent), bei den 18- bis 29-Jährigen (44 Prozent) und entsprechend bei den Schülern und Studenten (44 Prozent) sowie bei den gebildeteren Wahlberechtigten mit Abitur beziehungsweise Studium (46 Prozent). Vergleichsweise geringeren Zuspruch haben die Grünen in Ostdeutschland (27 Prozent), bei den Männern (37 Prozent), bei den Arbeitern (30 Prozent) und bei Wahlberechtigten mit Hauptschulabschluss (28 Prozent). Ein Drittel der Grünen-Anhänger lebt der Studie zufolge in Großstädten, das Haushaltsnettoeinkommen liegt mit über 3200 Euro deutlich über dem des Durchschnitts aller Wahlberechtigten.
Weitere Umfrage bringt Schock für Merkels GroKo
Eine andere neue Umfrage dürfte derweil der GroKo nicht schmecken: Laut dem aktuellen „Sonntagstrend“ der Bild am Sonntag hätte die große Koalition bei einer Bundestagswahl aktuell keine Mehrheit mehr. Die CDU und die SPD verloren dabei mit jeweils einem Prozentpunkt die entscheidenden Wählerstimmen.
Dem Meinungsforschungsinstitut Emnid zufolge ist die CDU, der kürzlich eine peinliche Wahlplakat-Panne passierte, nämlich bei 30 Prozent angelangt, während die SPD bei 16 Prozent landet. Damit kommt die große Koalition nur noch auf 46 Prozent. 2361 Menschen nahmen im Zeitraum vom 21. bis zum 27. März an der Umfrage teil und beantworteten die Frage, wen sie wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wäre
Die Grünen als klare, zweitstärkste Kraft
Die Grünen bleiben stabil bei 17 Prozent und werden damit erneut in einer Umfrage als die aktuell zweitstärkste politische Kraft in Deutschland ausgewiesen. FDP und Linke gewinnen jeweils einen Punkt hinzu und erreichen nun beide neun Prozent. Die AfD kommt nach geringen Verlusten auf 13 Prozent. Die übrigen Parteien erreichen gemeinsam sechs Prozent.
Auch eine aktuelle Erhebung der Forsa stützt die These vom Abwärtstrend der Union und der großen Koalition. In ihrer Erhebung verlieren CDU und CSU laut der Umfrage sogar zwei Prozentpunkte, die SPD kommt erneut auf 16 Prozent, wie die „Welt“ online berichtet. Die Grünen sind auch hier mit 20 Prozent klar zweitstärkste Kraft. 2504 Menschen nahmen vom 25. bis 29. März an der Forsa-Umfrage teil.